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02.03.2022
Inklusions- und Behindertenbeauftragte aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf per Videokonferenz. In der zweiten Reihe - ganz rechts - ist Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen, zu sehen.

Das KSL Düsseldorf tauschte sich am 24. Februar 2022 mit Inklusions- und Behindertenbeauftragten aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf aus. 

Zu Gast war Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen.

Assistenzmangel

Inhaltlicher Schwerpunkt war das Thema Assistenz. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass es zu wenig Assistent*innen gibt und somit Assistenznehmer*innen oftmals Schwierigkeiten haben, Personal zu finden. Dies läge zum einen an der zu geringen Bekanntheit des Berufes und zum anderen an der zu geringen Bezahlung, betonte Katja Fellenberg, ehrenamtliche Behindertenbeauftragte aus Erkrath und selbst Assistenznehmerin. 

Claudia Middendorf regte an, mit der Agentur für Arbeit oder anderen Akteuren zusammenzuarbeiten, um die Bekanntheit des Berufes gesamtgesellschaftlich zu erhöhen. Sinnvoll seien auch Kooperationen mit Schulen und Hochschulen, wie einige Teilnehmer*innen betonten. 

Damit einhergehend diskutierten die Inklusions- und Behindertenbeauftragten über Anforderungen bzw. Aus- und Weiterbildungen für Assistent*innen. Eine klassische oder einheitliche Ausbildung gebe es für den Beruf nicht. Zwar würden Kurse und Qualifikationen für verschiedene Assistenz-Arten (z.B. Schulassistenz, Elternassistenz, Taubblinden-Assistenzen) angeboten, allerdings nur an wenigen Orten. Zudem würden diese auch nicht grundsätzlich vom Kostenträger finanziert.

Katja Fellenberg betonte, dass – je nach Unterstützungsbedarf – eine Ausbildung nicht unbedingt erforderlich sei, viel wichtiger sei beispielsweise gegenseitige Sympathie oder ein gutes Gespür für Nähe und Distanz. Eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Menschen aufbauen zu können, mache den Assistenz-Beruf unter anderem aus. 

Claudia Middendorf plant, das Thema Assistenz – auch über Nordrhein-Westfalen hinaus – einzubringen, beispielsweise bei Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. 

Weitere Themen

Weitere Themen des Austauschforums waren unter anderem Inklusive Gesundheit und das Praxishandbuch Vielfalt Pflegen, die Gründung eines politischen Vereins und der Mangel an niederschwelliger psychologischer Beratung für Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten

Das KSL Düsseldorf wird mit den Inklusions- und Behindertenbeauftragten weiter im Gespräch bleiben.