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Wissen von und voneinander wissen
Gewalt und Behinderung
- Anlauf- und Beratungsstellen im Austausch -
Wenn Menschen mit Behinderung sich nach einer Gewalterfahrung an eine Anlauf- oder Beratungsstelle wenden, benötigen die Mitarbeiter*innen und Berater*innen ein spezifisches Wissen zum Lebensumfeld der betroffenen Person und zu der für sie angemessenen Kommunikation. Dabei stellen sich für die Akteure diverse Fragen für einen barrierefreien Unterstützungsprozess.
Welche Bedeutung haben beispielsweise die Verhältnisse in Wohneinrichtungen oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen für den Umgang mit Gewaltsituationen?
Welche Herausforderungen treten bei Zugängen zu externen Beratungsangeboten für Menschen mit Behinderungen auf?
Worauf muss in der eigenen Kommunikation und Interaktion geachtet werden, um einen zielgruppengerechten Beratungsprozess sicherzustellen?
Dieses Wissen ist nicht selbstverständlich in allen Beratungs- und Anlaufstellen vorhanden, da Kontakte zu Menschen mit Behinderungen teilweise nur sehr selten sind. Häufig gibt es Unsicherheiten bei Berater*innen zum Umgang mit Ratsuchenden mit Behinderung. Gleichzeitig besteht in Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen ein Informations- und Vernetzungsbedarf zum Thema Gewaltschutz.
Das Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold (KSL OWL) greift diese Bedarfe nach spezifischem Wissen in diesem Workshop auf. Dabei soll zum einen die Sensibilisierung für die besonderen Bedarfe von Menschen mit Behinderung nach einer Gewalterfahrung und zum anderen der Austausch sowie die Vernetzung der Beratungsstellen und Akteure in OWL untereinander im Fokus stehen.
Der Workshop richtet sich insbesondere an Mitarbeitende in Frauenberatungsstellen, Männerberatungsstellen, Psychologischen Beratungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, EUTBs, Selbsthilfe, Gleichstellungsbeauftragte, Frauenbeauftragte WfbM, Weißer Ring, Polizei, Täterberatungsstellen und weitere fachspezifische Beratungs- und Anlaufstellen…
Um Leerstellen in dieser Aufzählung zu vermeiden, bitten wir Sie die Einladung an entsprechende mögliche weitere Akteure weiterzuleiten.
Der Workshop findet am 14. Dezember 2022
von 9:30 – 15:00 Uhr
in der Neuen Schmiede (Handwerkerstr. 7)
in 33617 Bielefeld statt.
PROGRAMM
09.30-10.00 Uhr: Ankommen, Materialauslage und Begrüßung
10.00-10.30 Uhr: Einführung: Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold
„Strukturen und Lebenswelten in Angeboten für Menschen mit Behinderungen“
Um niedrigschwellige Zugänge für externe Unterstützung zu ermöglichen, soll ein Einblick in strukturelle Bedingungen und Verhältnisse verschiedener Lebensbereiche von erwachsenen Menschen mit Behinderung gegeben werden.
10.30-11.15 Uhr: Vortrag: Maya Goltermann, Fachstelle Gewaltschutz bei Behinderung; Mädchenhaus Bielefeld e.V.
„Wie kann Gewaltschutz barrierefreier werden?“
11.15-11.30 Uhr: Flyer- und Kaffeepause
11.30-12.15 Uhr: Vortrag: Männerberatung für Menschen mit Behinderung
„Ich darf niemanden mehr schlagen, weil ich ja sonst aus der Werkstatt fliege“.
Diesen Satz hat Timo Krasemann in seiner Arbeit als Männerberater schon häufiger gehört. Im Vortrag berichtet er vom Gefühlsverbot der Männer, Präventionsarbeit und Sprachbarrieren auf beiden Seiten.
12.15-12.45 Uhr: Vortrag: Simone Strahl und Marco Grünert, EUTB Herford
„Umsetzungserfahrungen einer barrierefreien Kommunikation und Interaktion im Beratungsprozess“
12.45-13.45 Uhr: Mittagspause mit Mittagessen
13.45-14.15 Uhr: „Speeddating“
In 3x10 Minuten können die Teilnehmer*innen die gegenseitigen Tätigkeitsfelder kennenlernen und Impulse für einen barrierefreien Gewaltschutz diskutieren.
14.15-15.00 Uhr: „Offenes Mikro“ und gemeinsamer Abschluss
Im offenen Austausch haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit Perspektiven und Bedarfe der eigenen Beratungspraxis einzubringen. Auch mögliche Kooperationen und nachhaltige Vernetzungsideen können hier Platz finden.
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis zum 02.12.2022 unter
oder telefonisch unter 0521-32933576
Melden Sie uns bei Ihrer Anmeldung auch bitte frühzeitig Ihren Bedarf für Gebärdensprach- oder Schriftdolmetscher*innen zurück.